Spinat gilt seit Generationen als echtes Supergemüse. Doch wie gesund ist er wirklich? Und was steckt hinter dem alten Mythos vom Eisenwunder? Hier erfährst Du, welche Nährstoffe Spinat liefert, welche Vorteile er für die Gesundheit bietet – und worauf Du bei der Zubereitung achten solltest.
Das Wichtigste in Kürze
- Nährstoffreich und vielseitig: Spinat enthält viele Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien – ideal für eine ausgewogene Ernährung.
- Gesund für Herz, Knochen und Zellen: Er stärkt das Immunsystem, schützt vor Zellschäden und kann chronischen Krankheiten vorbeugen.
- Eisenquelle mit Einschränkung: Trotz seines Rufs liefert Spinat moderat Eisen – allerdings hemmt Oxalsäure die Aufnahme.
Welche Nährstoffe stecken in Spinat?
Spinat ist reich an Vitalstoffen, die Dein Körper täglich braucht. Er liefert große Mengen an Vitamin A (in Form von Beta-Carotin), Vitamin C und Vitamin K. Auch Folsäure, Magnesium und Kalium kommen in nennenswerten Mengen vor.
100 Gramm frischer Spinat enthalten zum Beispiel:
- Vitamin K: ca. 483 µg – wichtig für die Blutgerinnung und Knochengesundheit
- Folsäure: ca. 145 µg – essenziell für Zellteilung und besonders wichtig in der Schwangerschaft
- Eisen: ca. 3,4 mg – ein Spurenelement, das den Sauerstofftransport im Blut unterstützt
Ein weiterer Pluspunkt: Spinat besteht zu etwa 91 % aus Wasser und enthält kaum Kalorien – gerade einmal rund 20 kcal pro 100 Gramm. Damit eignet er sich ideal für eine leichte, aber nährstoffreiche Ernährung.
Warum ist Spinat gut für die Gesundheit?
Spinat unterstützt gleich mehrere wichtige Funktionen im Körper. Besonders seine Kombination aus Vitaminen, sekundären Pflanzenstoffen und Mineralien macht ihn so wertvoll.
- Schutz vor Zellschäden: Spinat enthält viele Antioxidantien – darunter Vitamin C, Vitamin E und Carotinoide wie Lutein und Zeaxanthin. Diese Stoffe wirken wie ein inneres Schutzschild – Sie fangen sogenannte freie Radikale ab, die unsere Zellen angreifen und unter anderem Alterungsprozesse beschleunigen können.
- Gut fürs Herz: Die enthaltenen Nitrate, die der Körper zu Stickstoffmonoxid (NO) umwandelt, tragen dazu bei, die Blutgefäße zu erweitern. Das senkt den Blutdruck und kann langfristig Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Studien deuten zudem darauf hin, dass Nitrate aus Gemüse wie Spinat einen positiven Effekt auf die Ausdauerleistung haben könnten.
- Stärkung der Knochen: Vitamin K spielt eine zentrale Rolle für die Knochenbildung. Es aktiviert Eiweiße, die dafür sorgen, dass Kalzium im Knochengewebe eingebaut wird. In Kombination mit Kalzium und Magnesium unterstützt Spinat so die Stabilität des Skeletts.
Wie steht es um den Eisengehalt von Spinat?
Spinat gilt seit Jahrzehnten als eisenreiches Lebensmittel. Doch dieser Ruf beruht auf einem wissenschaftlichen Irrtum aus dem 19. Jahrhundert: Damals wurde der Eisengehalt versehentlich um den Faktor zehn zu hoch angegeben. Heute weiß man, dass Spinat zwar Eisen enthält, jedoch nicht in außergewöhnlich großen Mengen.
Ein weiterer Punkt: Das Eisen im Spinat liegt in pflanzlicher Form (Nicht-Häm-Eisen) vor und wird vom Körper schlechter aufgenommen als tierisches Eisen. Zudem enthält Spinat Oxalsäure – eine natürliche Verbindung, die sich mit Eisen verbindet und so dessen Aufnahme weiter hemmt.
Tipp: Kombiniere Spinat mit Vitamin-C-reichen Lebensmitteln wie Paprika oder Zitronensaft. Das verbessert die Eisenaufnahme deutlich.

Gibt es auch Nachteile beim Verzehr von Spinat?
Trotz seiner vielen Vorteile gibt es ein paar Aspekte, die Du beachten solltest:
- Oxalsäure: Wie erwähnt, enthält Spinat relativ viel Oxalsäure. Diese kann bei übermäßigem Verzehr die Aufnahme von Kalzium und Eisen hemmen. Bei Menschen mit Nierenproblemen oder einer Neigung zu Nierensteinen ist daher etwas Vorsicht geboten. Gekochter Spinat enthält deutlich weniger Oxalsäure als roher, da ein Teil beim Kochen ins Wasser übergeht.
- Nitratgehalt: Spinat zählt zu den nitrathaltigen Gemüsesorten. Nitrat selbst ist unbedenklich, kann sich aber unter bestimmten Bedingungen – etwa bei falscher Lagerung oder wiederholtem Aufwärmen – in Nitrit oder sogar in Nitrosamine umwandeln. Diese Stoffe stehen im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein.
Welche Formen von Spinat gibt es?
Spinat gibt es in mehreren Varianten – jede mit eigenen Eigenschaften und Vorteilen:
- Frischer Blattspinat: Eignet sich besonders für Salate, Smoothies oder als Beilage. Am besten möglichst frisch verwenden und kurz blanchieren.
- Tiefkühlspinat: Praktisch, da er sofort verfügbar ist und viele Nährstoffe gut erhält. Ideal für Suppen, Pasta oder Gemüsepfannen.
- Babyspinat: Zart, mild und besonders nitratarm. Perfekt für den Rohverzehr – z. B. im Salat oder auf dem Sandwich.
Gut zu wissen: Tiefkühlspinat enthält meist sogar mehr Vitamine als älterer Frischspinat aus dem Supermarkt, da er direkt nach der Ernte eingefroren wird.
Wie lässt sich Spinat in den Alltag integrieren?
Spinat ist unglaublich vielseitig. Du kannst ihn in Smoothies, Suppen, Quiches, Currys oder Nudelgerichten verwenden. Auch im grünen Omelett oder als Füllung für Wraps macht er sich hervorragend.
Für einen schnellen Energiekick am Morgen eignet sich zum Beispiel ein grüner Smoothie mit Spinat, Banane, Apfel und einem Schuss Zitronensaft. Mittags kann ein Linsencurry mit Spinat für Sättigung sorgen – und liefert gleichzeitig reichlich pflanzliches Eiweiß.
💡 Wusstest Du, dass…?
- Der Eisen-Mythos auf einem Kommafehler basiert?
In den 1890er-Jahren wurde der Eisengehalt von Spinat versehentlich mit 35 mg statt 3,5 mg pro 100 g angegeben – ein Fehler, der sich hartnäckig hielt. - gekochter Spinat bekömmlicher ist als roher?
Durch das Erhitzen wird ein Teil der Oxalsäure ausgeschwemmt – das verbessert die Aufnahme von Eisen und Kalzium. - Spinat sogar beim Muskelaufbau helfen kann?
Studien zeigen, dass die im Spinat enthaltenen pflanzlichen Nitrate die Muskelkraft verbessern können – ganz ohne übernatürliche Kräfte.
Fazit: Ist Spinat gesund?
Ja – Spinat ist ein ausgesprochen gesundes Lebensmittel. Seine Fülle an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen macht ihn zu einem wertvollen Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung. Zwar ist der Eisenmythos inzwischen entzaubert, doch Spinat bleibt durch seine antioxidativen, blutdrucksenkenden und knochenstärkenden Eigenschaften ein echtes Power-Gemüse.
Wenn Du auf eine abwechslungsreiche Zubereitung achtest und ihn nicht täglich in rauen Mengen konsumierst, kannst Du die Vorteile des Spinats bedenkenlos genießen.