Schwindel kann den Alltag stark beeinträchtigen – von Unsicherheit beim Gehen bis hin zu Übelkeit und Benommenheit. Viele Betroffene suchen nach sanften Alternativen zur Schulmedizin. Homöopathische Präparate wie Taumea und Vertigoheel versprechen Linderung. Doch welches ist besser? Hiererfährst du, welche Unterschiede es gibt, wie die beiden Mittel wirken und was du bei der Anwendung beachten solltest.
Das Wichtigste in Kürze
- Taumea und Vertigoheel sind homöopathische Arzneimittel, die zur Behandlung von Schwindel eingesetzt werden.
- Die Zusammensetzung unterscheidet sich: Taumea enthält nur zwei Wirkstoffe, während Vertigoheel eine breitere Mischung nutzt.
- Die Studienlage ist begrenzt, daher ist eine klare Empfehlung schwer. Die Wahl hängt von individuellen Erfahrungen ab.
Was ist Schwindel und wie entsteht er?
Schwindel ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, welches verschiedene Ursachen haben kann. Oft entsteht er durch Probleme im Innenohr (Gleichgewichtsorgan), Durchblutungsstörungen oder neurologische Erkrankungen. Man unterscheidet unter anderem:
- Lagerungsschwindel (tritt plötzlich auf, oft bei Lageveränderungen)
- Vestibulärer Schwindel (durch das Innenohr bedingt)
- Kreislaufschwindel (bei niedrigem Blutdruck oder Durchblutungsstörungen)
- Psychogener Schwindel (durch Angst oder Stress ausgelöst)
Was ist Taumea?
Taumea ist ein homöopathisches Arzneimittel, das speziell für Schwindel entwickelt wurde. Es enthält:
- Anamirta cocculus (Cocculus): Wird traditionell zur Behandlung von Schwindel, Übelkeit und Reiseübelkeit eingesetzt.
- Gelsemium sempervirens (Gelber Jasmin): Soll bei Benommenheit, Schwächegefühl und Gleichgewichtsstörungen helfen.
Die enthaltenen Substanzen sollen das Gleichgewichtssystem positiv beeinflussen und die Symptome von Schwindel lindern. Taumea ist in Tropfen- und Tablettenform erhältlich.
Anwendung:
Empfohlen wird die Einnahme von 2-mal täglich 1 Tablette oder Tropfen. Eine genaue Absprache mit dem Arzt ist sinnvoll.
Was ist Vertigoheel?
Vertigoheel ist ebenfalls ein homöopathisches Mittel zur Behandlung von Schwindel. Es enthält eine breitere Mischung von Wirkstoffen:
- Anamirta cocculus (wie in Taumea)
- Gelsemium sempervirens (wie in Taumea)
- Conium maculatum (Schierling): Wird traditionell bei Drehschwindel eingesetzt.
- Ambra grisea (Grauer Amber): Wird in der Homöopathie gegen nervösen Schwindel verwendet.
Durch die zusätzliche Kombination mehrerer Wirkstoffe soll Vertigoheel bei verschiedenen Schwindelarten helfen – insbesondere bei Alters- und Lagerungsschwindel.
Anwendung:
Normalerweise werden 3-mal täglich 1 Tablette oder Tropfen empfohlen.

Taumea vs. Vertigoheel: Die Unterschiede
Merkmal | Taumea | Vertigoheel |
---|---|---|
Wirkstoffe | 2 Hauptwirkstoffe | 4 verschiedene Wirkstoffe |
Fokus | Allgemeiner Schwindel | Alters- und Lagerungsschwindel |
Darreichungsform | Tropfen, Tabletten | Tropfen, Tabletten |
Dosierung | 2x täglich | 3x täglich |
Altersfreigabe | Ab 18 Jahren | Ab 12 Jahren |
Studienlage | Kaum vorhanden | Eine Studie, aber umstritten |
Falls du also ein Mittel mit wenigen, gezielten Wirkstoffen bevorzugst, könnte Taumea eine gute Wahl sein. Wenn du ein Präparat mit einer breiteren Wirkstoffkombination suchst, könnte Vertigoheel besser passen.
Gibt es Studien zu Taumea und Vertigoheel?
Die Studienlage zu beiden Mitteln ist sehr begrenzt. Eine Untersuchung zu Vertigoheel deutete darauf hin, dass es eine Wirkung bei Schwindel haben könnte – allerdings war die Studie nicht hochwertig genug, um eine wissenschaftlich fundierte Aussage zu treffen.
Für Taumea gibt es keine unabhängigen Studien. Generell sind homöopathische Mittel umstritten, da sie oft über den Placeboeffekt hinaus keine gesicherte Wirksamkeit zeigen.
Nebenwirkungen und Kontraindikationen
Beide Mittel gelten als gut verträglich, da sie in sehr niedrigen Dosierungen vorliegen. Trotzdem gibt es einige Dinge zu beachten:
- Taumea kann in seltenen Fällen allergische Reaktionen oder Magenbeschwerden verursachen.
- Vertigoheel enthält Schierling (Conium maculatum), ein potenziell giftiger Wirkstoff, der aber in homöopathischer Dosierung unbedenklich ist.
- Beide Mittel sollten nicht von Schwangeren und Stillenden ohne ärztliche Rücksprache eingenommen werden.
- Taumea ist erst ab 18 Jahren zugelassen, Vertigoheel kann bereits ab 12 Jahren verwendet werden.
Was ist die beste Wahl?
Es gibt kein eindeutiges „besser“, da beide Mittel unterschiedliche Vorteile haben. Hier eine Orientierung:
- Wenn du sanft starten möchtest: Taumea ist eine gute Wahl mit wenigen, gezielten Wirkstoffen.
- Wenn du ein breiteres Wirkungsspektrum suchst: Vertigoheel enthält vier Wirkstoffe und könnte vielseitiger sein.
- Wenn du älter bist: Vertigoheel ist speziell für Alters- und Lagerungsschwindel entwickelt.
- Wenn du skeptisch bist: Bedenke, dass die Wirkung nicht wissenschaftlich gesichert ist. Ein Gespräch mit einem Arzt kann helfen.
Alternative Optionen
Falls du keine homöopathischen Mittel nutzen möchtest, gibt es andere Möglichkeiten zur Schwindeltherapie:
- Medikamentöse Behandlung (z. B. Betahistin bei Innenohr-Schwindel)
- Physiotherapie (z. B. Lagerungsübungen)
- Entspannungstechniken (z. B. Yoga gegen stressbedingten Schwindel)
Wusstest Du, dass …?
- Schwindel eine der häufigsten Beschwerden in der Allgemeinmedizin ist? Etwa 30 % der Menschen erleben mindestens einmal im Leben Schwindelgefühle.
- Vertigoheel bereits in einer Studie untersucht wurde, die jedoch umstritten ist? Wissenschaftlich gesicherte Belege für die Wirksamkeit fehlen bislang.
- Regelmäßige Bewegung das beste Mittel gegen Schwindel sein kann? Spezielle Gleichgewichtsübungen helfen dem Gehirn, sich schneller an Veränderungen anzupassen.
Fazit: Taumea oder Vertigoheel?
Ob Taumea oder Vertigoheel besser ist, hängt von deinen individuellen Bedürfnissen ab. Beide Mittel haben ihre Vor- und Nachteile, aber ihre Wirksamkeit ist wissenschaftlich nicht gesichert. Falls du regelmäßig unter Schwindel leidest, solltest du die Ursache ärztlich abklären lassen. Falls du ein homöopathisches Mittel ausprobieren möchtest, kann es sinnvoll sein, mit einer kleinen Packung zu starten und die eigene Reaktion auf das Mittel zu beobachten.